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Rezension: Mini Shopaholic – Sophie Kinsella

Inhalt/Klappentext:

Becky Brandon, geborene Bloomwood, hat sich ihr Dasein als Mutter leichter vorgestellt. Die kleine Minnie ist aber auch ein sehr lebhaftes Kind – man könnte sie auch als anstrengend bezeichnen. Ihr Lieblingswort ist „mein!“, und eine Vorliebe für Markenartikel ist nicht zu übersehen. Woher sie das nur hat? Becky jedenfalls kauft neuerdings nur noch das Nötigste: Handtaschen, Schuhe, Spielsachen … Aber nicht nur das Sparen verlangt Energie. Becky sucht mit ihrem Mann Luke ein eigenes Zuhause, plant eine große Party, engagiert sich in ihrem Job und will Minnie eine perfekte Mutter sein. Aber langsam wächst ihr alles über den Kopf …


Bei diesem Buch handelt es sich nicht um ein kostenfreies Rezensionsexemplar. Das Buch wurde von mir selbst gekauft.


Obwohl mich der vorherige Teil, Shopaholic and Baby, nicht unbedingt begeistern konnte, habe ich dennoch gleich zum nächsten Buch, Mini Shopaholic, gegriffen, wieder mit ein wenig Skepsis, da auch hier der Titel erneut versprach, dass es hauptsächlich um Becky’s Tochter gehen würde. Dennoch habe ich auch bei diesem Titel versucht, ganz voreingenommen an die Geschichte heranzugehen, was mir leider nicht ganz so gut gelungen ist, wie noch bei dem Teil davor.

Dass Sophie Kinsella eine tolle Autorin ist, steht außer Frage. Ich liebe ihren Schreibstil, ihren Humor und auch ihre Art und Weise, Geschichten zu erzählen. Neben den Shopaholic Büchern, habe ich auch einige ihrer anderen Titel gelesen und muss sagen, dass mich bisher eigentlich alle wirklich begeistern konnte. Bis auf … ja bis auf dieses hier. Und das Buch davor. Eigentlich ist es schon fast zum Haare raufen. So sehr ich die Bücher damals liebte, so wenig scheine ich sie heute zu mögen. Vielleicht hätte ich tatsächlich einfach die Finger davon lassen sollen, doch was soll ich sagen, zu Weihnachten soll ein neues Shopaholic Buch erscheinen und um dieses dann auch lesen zu können, wollte ich unbedingt vorher noch die restlichen Bände lesen, die ich ihn den letzten Jahren vernachlässigt hatte. Momentan allerdings schwindet meine Lust immer mehr, das neue Shopaholic Buch zu lesen. Auf der anderen Seite ist seit dem letzten Buch aber auch einiges an Zeit vergangen und die Autorin hat sich weiter entwickelt … mal abwarten.

Leider muss ich allerdings sagen, dass mir dieses Buch hier noch weniger gefallen hat, als Shopaholic and Baby. Irgendwie scheinen die Charaktere still zu stehen; weder im letzten Band noch in diesem war irgendeine Art von Weiterentwicklung zu erkennen und hier spreche ich nicht nur von Becky, sondern von sämtlichen Charakteren. Auch von meinem geliebten Luke, was mir fast schon ein bisschen das Herz bricht. Alle Charaktere wirkten, wie leider auch schon im Teil davor, unglaublich blass und oberflächlich und flach und überhaupt nicht so, wie ich sie in Erinnerung hatte. Und nachdem nun wieder zwei Jahren vergangen sind (Minnie, das Baby, ist inzwischen zwei Jahre alt) hätte ich eigentlich mit ein wenig mehr Verantwortungsbewusstsein gerechnet, zumindest von Beckys Seite aus. Doch ganz ehrlich? Da war nichts; rein gar nichts. Um ehrlich zu sein frage ich mich, wie Becky die letzten zwei Jahre als Mutter überlebt hat. Sie ist vollends überfordert mit dem Muttersein. Sie ist nach wie vor verdammt egoistisch und ein absolutes Konsumopfer und hat ihre Tochter ebenfalls bereits damit angesteckt. Hier möchte ich noch einmal anmerken, dass die kleine Minnie erst zwei Jahre alt ist und kaum mehr Wörter kennt als Starbucks, Visa und Prada.

Becky und Luke scheinen mit allem beschäftigt zu sein und für alles Zeit zu haben, außer für die Erziehung ihrer Tochter. Die kleine Minnie ist absolut verwöhnt, bekommt wirklich alles, was sie möchte und auch das, was sie nicht möchte, solange nur Becky es will. Ich kann Beckys Denkweise hier absolut nicht nachvollziehen, dabei habe ich sie nie als dümmlich empfunden. In diesem Teil war einfach alles unfassbar unrealistisch und unglaublich überspitzt, dass ich kaum mehr hinterher kam mit dem Augenrollen und dem ständigen Kopfschütteln. Becky wirkt alles andere als authentisch. Für mich hat sie mit diesem Buch einfach vollends ihren Charme verloren und wurde zu einer reinen Nervensäge und einer krankhaften Lügnerin. Sie hat keinerlei Charakter, sie hat sich überall herausgeredet, was mich wirklich in den Wahnsinn getrieben hat. Ihre Lügen wurden noch schlimmer und noch mehr als in den Teilen vorher.

Man muss ja schon dazu sagen, dass all die Problemchen, denen Becky sich in den vergangenen Teilen ausgesetzt sah, schon immer ein wenig over the top waren, doch in diesem Teil waren diese besagten Probleme wirklich vollends überspitzt und vor allen Dingen oberflächlich und alles andere als authentisch. Im Grunde geht es im gesamten Buch hauptsächlich – mal wieder – um ihr übertriebenes Shoppingverhalten, das verwöhnte kleine Gör Minnie #sorrynotsorry und eine Überraschungsparty, die Becky für Luke plant, die absolut ABSOLUT übertrieben ist. Ja, die beiden haben Geld, viel Geld vermutlich aber ernsthaft? Diese Überraschungsparty war sowas von viel zu viel, dass ich am Ende total den Spaß verloren habe und kaum noch Lust verspürte, überhaupt noch weiterzulesen.

Und neben all dem Trubel und den ganzen Problemen mit Minnie (die beiden haben ihre Tochter absolut gar nicht im Griff) blenden sie (sowohl Becky als auch Luke) ständig aus, dass sie an ihrer Erziehung etwas ändern sollten. In meinen Augen sind die beiden absolut unfähig, ein Kind großzuziehen und dann will Becky noch ein zweites? Ernsthaft jetzt? Ich weiß gar nicht wo ich anfangen und wo ich aufhören soll mit meinem Entsetzen über das Verhalten von Becky und Luke. Denn ja, leider war Luke hier mal wieder keinerlei Hilfe. Er hat zwar hin und wieder mal verlauten lassen, dass er es so gar nicht cool findet, was Becky da treibt, aber wirklich was unternommen hat er nicht; vielmehr hat er alles mal wieder mit einem Grinsen und einer hochgezogenen Augenbraue abgetan. Okay, er hat diese Nanny engagiert, doch die Nanny meinte am Ende auch nur, das mit Minnie alles in Ordnung sei. Ist klar. Wenn Kinder tatsächlich alle so wären, bin ich mir sicher, hätten viel weniger Leute Kinder. Das wäre ja grauenhaft.

Keine Frage, die Dynamik zwischen Becky und Luke finde ich toll und ich liebe sie nach wie vor als Pärchen, wenn sie sich doch nur ein wenig weiter entwickelt hätten in den letzten Jahren und nicht irgendwie auf dem Stand von damals stehen geblieben wären. Es kann nicht sein, dass man über die Jahre hinweg so gar nichts dazu lernt.

Leider hat mir hier das Spritzige und Charmante von damals gefehlt. Die Geschichte rund um Becky & Co. hat für mich offenbar einfach an Reiz verloren, was wirklich super schade ist. Dennoch werde ich mit der Reihe weiter machen, denke ich, da ich 1. sämtliche restlichen Teile noch hier stehen habe (ich wusste gar nicht, dass es so viele sind) und 2. freue ich mich doch ein wenig auf Sophie Kinsella’s neues Weihnachtsbuch. Mal schauen, ob die weiteren Teile meine Meinung zu den Büchern noch mal rum reißen können.

LOHNT SICH DAS BUCH?

Ich würde sagen, nicht unbedingt. Für eingefleischte Becky Fans vielleicht schon, doch selbst hier könnte ich mir vorstellen, dass der ein oder andere ein paar Probleme mit der nicht vorhandenen Weiterentwicklung hat. Das habe ich hier wirklich sehr vermisst.

INFOS ZUM BUCH

Autor: Sophie Kinsella
Titel: Mini Shopahlic
Originaltitel: Mini Shopaholic
Verlag: Randomhouse
Seiten: 464 (dt. Ausgabe) 
Erscheinungsdatum: 17. Oktober 2011
Preis: 8,99 [DE] | 9,30 [A] | 12,90 [CH]
Buch beim Verlag: KLICK


KATEGORIE

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Fotos: IvyBooknerd / / Die Rechte an den Covern unterliegen dem jeweiligen Verlag & Designer.

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