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Rezension: The Umbrella Academy 2: Dallas – Gabriel Bá und Gerard Way

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Inhalt/Klappentext:

Dallas ist nicht nur für Seifenoperfans und TV-Junkies ein ikonischer Name, sondern auch der Schauplatz eines der perfidesten Verbrechen der Menschheitsgeschichte – der Ermordung des beliebten US-Präsidenten John F. Kennedy. Ein Verbrechen, bei dem ein Mitglied der Umbrella Academy die Finger im Spiel hatte bzw. haben wird, das ist immer etwas kompliziert bei Zeitreisen …


Vielen Dank an den Cross Cult Verlag, die mir das Buch kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat im Austausch gegen meine ehrliche Meinung. Auch hier bleibt meine Meinung unverfälscht. Nähere Informationen hierzu findet ihr HIER.


Dallas setzt direkt nach der Weltuntergangs-Suite an und erzählt ein neues, spannendes und actionreiches Abenteuer der Umbrella Academy. Bei der Umbrella Academy handelt es sich um eine dysfunktionale Adoptivfamilie mit Superkräften. In diesem zweiten Teil steht eine der größten Tragödien der amerikanischen Nation im Mittelpunkt: Die Ermordung des Präsidenten John F. Kennedy.

Actionreich, blutig, durchgeknallt – das alles ist der zweite Teil dieser Comic Reihe, der es locker leicht mit Teil 1 aufnehmen kann. Um genau zu sein, hat mir dieser zweite Teil um einiges besser gefallen, als der erste Teil, der mich – wie ihr in meiner Rezension nachlesen könnt – ja leider nicht unbedingt vom Hocker gehauen hat.

Die Spannung, die bereits im ersten Teil zwischen den einzelnen Familienmitgliedern bestand, verschärft sich in Dallas. Durch ihren Hang zum Egoismus scheinen sich die Geschwister alle gegenseitig in den Wahnsinn zu treiben. In dieser Geschichte liegt der Fokus auf Nummer Fünf, einem 80-jährigen Zeitreisenden, der in dem Körper seines 10-jährigen Ichs gefangen ist und einige Jahre als Auftragskiller gearbeitet hat und als der Beste in seiner Branche galt. Skrupellose und psychopathische Szenen gibt es hier en masse. Die Atmosphäre ist düster und bedrückend. Auf die Spitze getrieben wird das Ganze durch die beiden Auftragskiller ChaCha und Hazel, ehemalige Arbeitskollegen von Nummer Fünf, die mit lustigen Cartoon-Masken alles und jeden umbringen, der ihnen über den Weg läuft. Auch vor Folter schrecken sie nicht zurück. Die Zeichnungen – muss ich gestehen – haben in mir teilweise ein wirklich sehr unangenehmes Gefühl ausgelöst, insbesondere die Szene ziemlich am Anfang, als ChaCha und Hazel einen Restaurantbesitzer foltern. Ihre sinnlosen Dialoge machen das Ganze irgendwie nur noch obskurer und grausamer.

Storytechnisch muss ich allerdings sagen, dass mir Teil 2 um Längen besser gefallen hat. Die Geschichte war aufregend, spannend und mit Zeitreiseelementen bestückt, was mir unglaublich gut gefallen hat. Der Humor ist abwechslungsreich und staubtrocken, manchmal grausam und sinnfrei; manchmal gibt es auch trashige Szenen. Hier muss ich zum Beispiel an diese konkrete Szene mit Gott als Cowboy denken, der durch die Wüste reitet und seinem Jünger rät “die Hurensöhne kalt zu machen“. Ich denke, diesen Humor muss muss man einfach mögen, um die Geschichte wirklich “genießen” zu können. Ich hatte mit einigen Szenen/Momenten meine Probleme, dennoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten und hatte viel Spaß mit diesem Comic.

Eins muss man diesem Comic allerdings lassen: nie habe ich ein solch unvorhersehbares und überraschendes Comic gelesen. Gerard Way stellt die Welt vollkommen auf dem Kopf und das, was man am wenigsten erwartet, passiert am Ende.

Und obwohl das Comic tatsächlich vor Gewalt nur so strotzt, lebt der Comic hauptsächlich von den Beziehungen der Geschwister und insbesondere deren Gespräche, die deutlich machen, wie zerrüttet diese Familie doch ist und wie sehr sich diese Geschwister in all der Zeit zu Einzelgängern entwickelt haben, sich aber dennoch nicht von ihrer Mission, gemeinsam die Welt zu retten, lösen können. Und genau dort kommt dann auch John F. Kennedy mit ins Spiel. Die Geschichte ist so verdreht und verrückt; gleichzeitig aber so fesselnd, dass man den Comic einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

Die Zeichnungen sind – wie auch im ersten Teil – sehr detailgetreu und unglaublich gut gelungen; wirken teilweise sehr bedrückend und düster, ziemlich blutig und gewalttätig und doch findet man immer wieder ein winziges Detail, dass auch den Humor des Zeichners bzw. des Autors widerspiegelt.

LOHNT SICH DER COMIC?

Während mir der erste Band der Reihe nicht ganz so gefallen hat, konnte mich der zweite Teil von Anfang bis Ende überzeugen. Sei es nun aufgrund der abgedrehten, aber dennoch (oder gerade deswegen) sympathischen und amüsanten Story oder aufgrund der eindrucksstarken und speziellen Charaktere, die im zweiten Teil definitiv mehr Tiefgang haben als noch im ersten: dieser Comic hat einfach all das, was ich mir bereits von Teil eins gewünscht hatte. Mich konnte Dallas wirklich sehr begeistern und ich freue mich schon jetzt auf die Neuauflage des dritten Bandes, der im Sommer erscheinen wird.

INFOS ZUM COMIC

Autor: Gabriel Bá und Gerard Way
Titel: The Umbrella Academy 2: Dallas
Originaltitel: The Umbrella Academy 2: Dallas
Verlag: Cross Cult
Seiten: 192
Erscheinungsdatum: 26. Februar 2019
Preis: 22,00 [D] 
Buch beim Verlag: KLICK 


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Der Beitrag wurde durch die Bereitstellung des kostenlosen Rezensionsexemplares gesponsert. Fotos: IvyBooknerd / / Die Rechte an den Covern unterliegen dem jeweiligen Verlag & Designer.

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